Günzburg
Eine Reihe von Vorschlägen und Forderungen hat der Vorstand der Günzburger
Bürgerleiste (GBL) bei seiner jüngsten Sitzung formuliert. Themen waren der
Ausbau der B 16 im Stadtbereich, die Jahnhalle, das Konzept „Günzburg
barrierefrei“ und das Problem des Plastikmülls.
Das
Staatliche Bauamt Krumbach habe nach den Protesten der Stadt seine
ursprünglichen Pläne zum dreispurigen Ausbau der B 16 im Bereich Günzburg zwar
abgespeckt, die GBL habe aber grundlegende Zweifel, ob ein Ausbau überhaupt
notwendig sei, heißt es in einer Pressemitteilung.
Der
Verkehr auf der B 16 von und zur Autobahn laufe gut, ein weiterer Ausbau stärke
nur den „fatalen Trend“, noch mehr Güter auf die Straße zu bringen. Zudem gelte
der Grundsatz: „Wer Straßen sät, erntet Verkehr“. Besonders schwer wiege für
die GBL der immense Landverbrauch, der mit einem Ausbau verbunden wäre. Zudem,
so Stadträtin Angelika Fischer, stelle sich die Frage, wie viele Steuergelder
verschwendet würden und wegen der revidierten Planung bereits verschwendet
worden sind.
Günzburg
sollte dem Beispiel anderer Städte folgen und den Gebrauch von Plastik
eindämmen und – wo möglich – verbieten, forderte Stadträtin Birgit Rembold. Es
könne nicht sein, dass Günzburger Vereine bei ihren Festen kein Geschirr und
kein Besteck aus Plastik verwenden dürfen, derweil kommerzielle Anbieter wie
Eisdielen oder die Beschicker des Street-Food-Marktes „Unmengen von
Plastikmüll
produzieren“. Die GBL rege deshalb eine Initiative „Plastikfrei. In Günzburg“
an. Mit einem Verbot zum Beispiel von Coffee-to-go-Bechern könnten auch
öffentliche Plätze wie der Bahnhof sauberer gehalten werden. Zusätzlich wäre
das für die kinderfreundliche und Fair-Trade-Stadt ein weiterer Imagegewinn.
Die GBL werde einen Antrag an die Stadtverwaltung stellen, rechtliche
Möglichkeiten eines Verbots von Plastikmüll zu prüfen.
Ausdrücklich
begrüßt wurde vom GBL-Vorstand das Sanierungskonzept für die Jahnhalle. Damit
werde einer seit Langem von der Günzburger Bürgerliste erhobenen Forderung, die
schrittweise Sanierung der Halle nicht auf den St.-Nimmerleinstag zu
verschieben, endlich Rechnung getragen, betonten Angelika Fischer und
Vorstandsmitglied Gerhard Hohmann, der zugleich Vorsitzender des Fördervereins
Jahnhalle ist und sich seit Jahren für den Erhalt der Halle einsetzt. „Unser
Traum ist es, irgendwann auch die Galerie der Halle nutzen zu können“, ergänzte
Birgit Rembold.
Einen
weiteren Schwerpunkt ihres Engagements für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt
sieht die GBL in der Umsetzung des Konzepts „Günzburg barrierefrei bis 2023“.
Die Behindertenbeauftragte der Stadt habe in verdienstvoller Arbeit eine Liste
von Mängeln und Verbesserungsmöglichkeiten zusammengestellt, darin eingeflossen
seien auch Anregungen des Ausschusses Barrierefreiheit, würdigte die
GBL-Vorsitzende Helga Imminger dieses Engagement. Zu prüfen sei zum
Beispiel, ob es technische Möglichkeiten gebe, gehörlosen Mitbürgern den Besuch
von Veranstaltungen im Forum am Hofgarten zu ermöglichen. In Kürze werde die
GBL einer Einladung der Behindertenbeauftragten folgen, um weitere denkbare
Maßnahmen zu besprechen. (zg)