Pressemitteilung GBL
Auf der letzten Vorstandssitzung im Mai diskutierte die GBL zu verschiedenen stadt trelvanten Themen ,
Ein wichtiges Thema ist die Ertüchtigung der B16 auf Günzburger Flur.
„Auch wenn jetzt wohl das schlimmste im Stadtgebiet abgewendet wurde haben wir kein Verständnis für die gesamte Planung..
„Bisher liefe der Verkehr zur und von der B8 gut im Landkreis. Auch auf die lange Planungsperspektive hinaus glauben wir nicht an die Notwendigkeit eines weiteren Ausbaus der nur den fatalen Trend alle Güter auf die Straße zu legen unterstützt. Die Erkenntnis „ wer Straßen sät erntet Verkehr“ hat sich immer bewahrheitet, wie die Auslastung der 6 spurigen A8 kurz nach Fertigstellung zeigt.
„Der Aspekt des immensen Landverbrauchs wiegt für uns besonders schwer und wird im Vorhaben B16 völlig außer Acht gelassen. Wer macht solche Planungen , ohne mit den Betroffenen zu sprechen, anscheinend völlig ohne Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten. Wie viele Steuergelder wurden schon durch die Planung vergeudet, eine Planung ,die nun nach berechtigten Protesten von Seiten der Kommunalpolitik , auch schnell mal wieder geändert wird… ? fragt Stadträtin Angelika Fischer.
Ein weiteres Theam der GBL Sitzung war das Problem des Plastikverbrauches auch in der Stadt.
„Wir können nicht immer nur auf das Problem aufmerksam machen, betroffen auf die schrecklichen Fernsehberichte reagieren, sondern müssen vor Ort anfangen, Plastik zu vermeiden“ mahnt Stadträtin Birgit Rembold.
Es gibt schon einige Städte, sogar Länder die zB Becher für Mitnehmgetränke und auch Plastiktüten verbieten. Günzburg sollte sich da anschließen und mit gutem Beispiel voran gehen
„Es kann doch nicht sein, dass alle Günzburger Vereine bei ihren Festen seit Jahren kein Plastikgeschirr und Besteck /Becher benützen dürfen, woran sie sich auch halten, und kommerzielle Anbieter von Speisen und Getränken wie zB manche Eisdielen aber auch die Anbieter des Streetfoodmarktes dürfen Unmengen von Plastikmüll produzieren, wie auch dieses Jahr geschehen. .
Mit einem Verbot ließe sich auch der Müll an Orten wie dem Bahnhof , an dem Touristen den ersten Eindruck der Stadt haben deutlich verringern.
Günzburg tut viel für das eigene Image, wie die grade laufende Kampagne
„Glücklich.In Günzburg“
Die GBL schlägt eine Initiative vor „Plastikfrei. In Günzburg.
Dafür sollte die Verwaltung an alle Gewerbetreibenden, auch die Marktbetreiber, herantreten , für plastikfreien Verkauf werben und mit einer Werbeaktion auf den entsprechenden Plakaten den Firmen die mitmachen Werbemöglichkeiten geben. Ein Verbot von Plastikbechern und Tüten könnte aber auch in Betracht gezogen werden, dazu könnte mit Städten die das bereits tun , Kontakt aufgenommen werden, um eine erfolgreiche Umsetzung eines Verbotes zu erreichen.
Das Sanierungskonzept für die Jahnhalle begrüßten die Mitglieder der GBL ausdrücklich.
„die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Stadtbauamt , dem Gebäudemangement und allen die Jahnhalle nützenden Vereinen hat letztendlich zu dem jetzt vorliegenden Vorschlag geführt,“ freut sich Gerhard Hohmann, Vorstandsmitglied der GBL und 1.Vorsitzender des Jahnhallenfördervereins, der seit Jahren für den Erhalt der Halle kämpft und maßgeblich die Gespräche mit der Verwaltung führte .
„Jetzt wird dem Antrag der GBL, die Sanierung der Jahnhalle nicht auf den St. Nimmerleinstag zu verschieben, sondern ihn in Teilen, verträglich für den Haushalt, umzusetzen, Rechnung getragen und die Nutzung der Jahnhalle Hoffentlich bald wieder in stärkerem Umfang als bisher möglich,“ betont Angelika Fischer den Effekt der Sanierungsarbeiten.
Unser Traum ist irgendwann auch die Galerie der Jahnhalle nützen zu können, ergänzt Birgit Rembold.
Als weiteren Schwerpunkt ihres Engagements für die Stadt sehen die Mitglieder der GBL die Erfüllung des Konzeptes „Günzburg barrierefrei bis 2023.
„Ein ehrgeiziges Ziel , das mit hoher Priorität auf der Agenda des Stadtrates steht, das aber nur mit engagierter und konkreter Umsetzung der einzelnen Bausteine zu erreichen sein wird. Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Stadt die Anregungen der sehr engagierten Behindertenbeauftragten umsetzt, wie den Ausbau von Bushaltestellen, die Bestandsaufnahme aller Haltestellen im Stadtgebiet mit Auflistung der Mängel, die Anregungungen anderer Mitglieder des „Auschusses Barrierefreiheit“ betont die Vorsitzende der GBL Helga Imminger Dazu gehört die Verbesserung der Homepage, die Prüfung einer technischen Möglichkeit im Forum am Hofgarten, die auch gehörlosen MitbürgerInnen die Teilnahme an Veranstaltungen im Forum möglich zu machen. Die Liste der Möglichkeiten ist lang und die GBL wird in Kürze die Einladung der Behindertenbeauftragten in Anspruch nehmen und sich noch einmal die Situation vor Ort vor Augen führen.
„Ganz wichtig ist es, immer wieder aufmerksam zu machen auf die Möglichkeiten von vorausschauenden Maßnahmen, wie ZB im Stadtbauamt,in dem Bauwerber aufmerksam gemacht werden sollten, zukunftsfähig barrierefrei zu bauen, Investoren genauso wie die junge Familie. Das Bewusstmachen ist das Wichtigste, Barrierefreiheit beginnt in den Köpfen und das gilt für uns alle“ ergänzt Angelika Fischer.
Zum Thema Umbenennung der Ludwig Heilmeyer-Str vertritt die GBL eine ganz klare Haltung: Für uns kommen keine halben Sachen in Frage. Die Stadt darf sich nicht den Vorwurf machen lassen, halbherzig und inkonsequent mit dem Thema umzugehen. Nach den vorliegenden Fakten war Heilmeyer Sympathisant, Mitläufer, Nutznießer des Naziregimes, der auch nach dem Krieg versäumt hat, sich vom braunen Gedankengut zu distanzieren. Im Gegenteil: er nütze auch dann noch Kontakte zu bekanntermaßen den Nazis nahestehenden Personen um beruflich erfolgreich zu sein. Jahre nach dem Krieg hat er sich als Rassist und Antisemit gezeigt, der sich dafür einsetzte, verurteilte Naziverbrecher reinzuwaschen mit sehr fragwürdigen Äußerungen zu Angehörigen der Sinti und Roma. Der das geistige Eigentum eines jüdischen Kollegen , entgegen allen wissenschaftlichen Gepflogenheiten , in der Neuauflage des wichtigsten Lehrbuches der Hämatologie in den 70er Jahren ,zu eigenen Gunsten unterschlug.
Ein Mensch wie Heilmeyer mag ein guter Mediziner gewesen sein, menschlich jedoch war er alles andere als ein zu ehrender , als Vorbild geeigneter Mensch.
Wir treten für eine Aberkennung der Ehrenbürgerschaft ein , sowie für eine Umbenennung der Straße mit allen Konsequenzen ein. Vermeintlich teueres Briefpapier , das aber den Namen der Straße in alle Welt trägt, darf nicht der Grund für halbherzige Haltung sein .„Hier ist ein klares Zeichen gefragt“ betonen die Stadträtinnen Rembold und Fischer.
„Als neuen Namen möchten wir keinesfalls einen Politiker , unser Vorschlag wäre Hans Hirschfeld Str.“ regt Greta Kaiser an
Hans Hirschfeld war der Begründer der modernen Hämatologie, sein Lehrbuch diente bis in die 70er Jahre als Standartwerk. Er war Jude, Professor am Krebsinstitut der Charité´ verlor 33 seine Lehrbefugnis und 38 seine Approbation. Er wurde ´42 nach Theresienstadt deportiert und starb dort 1944.
„Die Namen der Täter tauchen immer wieder auf, man kennt sie, die Opfer allerdings erhalten nur selten namentlich Aufmerksamkeit. Das könnten wir hier ändern! Es würde ein Mensch mit der Namensgebung der Straße geehrte, der maßgebliche Verdienste in der Medizin hat, zudem ein Opfer von Antisemitismus, dem es grade heutzutage wieder entgegen zutreten gilt.