Günzburg Mit aktuellen Themen der Stadtpolitik haben sich die Mitglieder der Günzburger Bürgerliste (GBL) bei ihrem Jahresabschlusstreffen befasst. Ein Diskussionspunkt war die Optimierung des Rad -und Fußwegenetzes. Die sei notwendig, um umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeiten noch attraktiver zu machen.
In diesem Zusammenhang regt die GBL einen Rundweg entlang des Günzufers an, der zur Mündung an der Donau und weiter entlang der Donau Richtung Donaubrücke führt. Die Nähe zu den beiden Flüssen sollte erlebbarer sein, sowohl für die Günzburger wie für die Touristen. Auch das Waldbad sollte attraktiver gestaltet werden, etwa mit einem verbesserten Gastronomieangebot anstelle der Minigolfanlage. Der Donauuferweg hinter dem Waldbad soll nach Überzeugung der GBL nur mit der gebotenen Rücksicht auf den Donauauwald ausgebaut werden. Um das öffentliche Bewusstsein für den nach dem Sturm im vergangenen Sommer noch wertvolleren Auwald zu schärfen, könnte nach Meinung der GBL ein Wanderweg entstehen – mit Hinweistafeln, die die Besonderheiten des Auwaldes beschreiben „Das wäre eine schonende und gleichzeitig bewahrende Nutzung der Natur“, betont Dritte Bürgermeisterin Dr. Angelika Fischer.
Beim Prinz-Eugen-Park (PEP) hat die GBL ein klare Haltung: „ Mit uns wird es keinen Einzelhandel auf dem stadtfernen Gelände geben“, erklärte Birgit Rembold. In Reisensburg gebe es eine gut funktionierende Versorgung mit einem ausgezeichneten Lebensmittelgeschäft, auch die Riedhausener Bürger können ohne Umweg den neuen Lebensmittelmarkt in Bahnhofsnähe erreichen. Ein Tante-Emma-Laden wäre für Riedhausen zwar wünschenswert, aber kein Supermarkt auf der grünen Wiese, bekräftigte Rembold die Haltung der GBL.
Zufriedenheit herrschte bei den Mitgliedern der GBL mit der Entscheidung des Stadtrats, den Marktplatz nicht mit Pollern zu sperren. „Wir respektieren zwar den Gedanken, der hinter dem Vorschlag steckte, den Ärger und die Gefahren, die mit dem unbefugten Befahren der Fußgängerzone einhergeht, zu minimieren. Aber die freundliche, einladende Atmosphäre unsres Marktplatzes möchten wir als Initiatoren der Fußgängerzone, nicht wegen ein paar Unbelehrbarer durch optisch und in ihrer Wirkung zweifelhafte Poller zerstören“, sagte Vorsitzender Wolfgang Roeske.
Ein weiteres Thema waren die öffentlichen Parkplätze. Aus Sicht der GBL ist der Bau von öffentlichen Parkplätzen im Bereich des Lutz-Areals sinnvoll und wichtig. „Hier bietet sich in naher Zukunft die Möglichkeit, stadtnah und mit Aufstiegshilfe Parkplätze zu bekommen. Diese Chance kommt kein zweites Mal, eine die Stadtsilhouette zerstörende und noch teurere Hanggarage ist keine Lösung“, meinte Helga Imminger. Wünschenswert, so die GBL, wäre der Ausbau von Parkplätzen, eventuell als Parkdeck, am Auweg. Hier könnten ein Shuttlebus/Flexibusroute oder eine Anbindung an den Stadtbus und günstige Parkgebühren den Platz insbesondre für Dauerparker interessant machen und damit stadtnahe Plätze für Kurzparker frei halten. Auch die Bebauung des Feustleareals biete die Chance, langfristig das Parkplatzangebot in Günzburg zu verbessern.
Abschließend gingen Dr. Angelika Fischer und Greta Schlaegel-Kaiser auf das Energiekonzept der Stadt und die jüngste Entwicklung bei den Stadtwerken ein. „Der erste Schritt, nämlich die Gründung eines Energieteams, dem ich als Vertreterin von GBL und Freien Wählern angehöre, ist gelungen. Die Zusammensetzung ist eine gute Mischung aus Politik, Verbrauchern, Versorgern und Agenda 21- Vertretern“, erläuterte Fischer. Auch die Energiewerkstatt mit Vertreter von Vereinen, verschiedenen Berufsgruppen, des Handels, der Energieversorger, der Stadtwerke und des Energieteams hätten viele kreative Vorschläge für das Energiekonzept gebracht. „ Die GBL schlägt den Bau eines Blockheizkraftwerkes im Bereich des Forums am Hofgarten vor, ein Antrag wurde schon vor längerer Zeit gestellt“, so Fischer. Beim Forum gebe es auf kleiner Fläche große Strom- und Wärmeabnehmer, etwa die Sparkasse, die Jahnhalle, den Müller-Markt, das Forum und viele private Haushalte. Ihrer Rolle als Vorbild würde die Stadt gerecht, wenn sie, wie andere Städte auch, Ökostrom beziehen würde, regte Angelika Fischer an.
„Die Gründung des Kommunalunternehmens Stadtwerke ist ein mutiger und wichtiger Schritt“, zollte Greta Schlaegel-Kaiser den Stadtwerken Respekt. „ Endlich wird es möglich sein, die Günzburgerinnen und Günzburger selbst mit Strom zu beliefern , die Wertschöpfung in der Stadt zu halten, das gute Geschäft der Energieversorgung nicht nur den großen Energieversorgern zu überlassen und Schritt für Schritt weg von der zentralen zu einer regionalen Versorgung zu kommen.“ (pm)